Luft-Wasser Wärmepumpe – effiziente Heizlösung für Ihr Zuhause!

Wildau (bei Berlin), 22. März 2023 | Lesedauer: 12 Minuten | Autor: Gayamo Ehrler

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe hat den Heizungsmarkt revolutioniert und ist die beliebteste Wärmepumpenheizung in Eigenheimen. Und das zu Recht, denn sie ist unkompliziert zu installieren und kann auch im Altbau, in Abhängigkeit vom Zustand des Gebäudes, nachgerüstet werden. 4 von 5 Privatkunden entscheiden sich daher für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe.

Sie fragen sich wie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe funktioniert, ob sich Ihr Haus für eine Installation eignet, wie wirtschaftlich sie ist und welche Vor- und Nachteile sie hat? In diesem Artikel erhalten Sie einen Überblick zu Luft-Wasser-Wärmepumpen im Eigenheim.

Wie funktioniert eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?

Alle Wärmepumpen funktionieren nach dem gleichen Prinzip und nutzen ihre Umgebung als Wärmequelle. Im Falle der Luft-Wasser-Wärmepumpen ist das die Wärme aus der Außenluft. Sie saugt die Luft außerhalb des Hauses an und nutzt die enthaltene Wärme, um diese über einen Kältemittelkreislauf umzuwandeln und dann dem Heizkreislauf des Hauses zuzufügen. Vereinfacht ausgedrückt arbeiten alle Wärmepumpen nach dem umgekehrten Kühlschrankprinzip und entziehen der jeweiligen Energiequelle Wärme, die sie dem Haus in Form von Heizenergie zuführen.

Stellt die Luft-Wasser-Wärmepumpe auch bei Minusgraden genug Wärme zur Verfügung?

Es stellt sich die berechtigte Frage, wie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe im Winter bei kalten Temperaturen heizen kann, da sie ja mit der äußeren Luftwärme arbeitet. In den Wärmepumpen fließt ein Kältemittel in einem in sich abgeschlossenen Kreislauf. Wenn die Außenluft angesaugt wurde, beginnt das Kältemittel zu verdampfen und dies geschieht auch bei Temperaturen von -10 bis -15 Grad, da die eingesetzten Kältemittel dort ihren Siedepunkt haben. Anschließend wird das bis dahin gasförmige Kältemittel mithilfe eines Kompressors verdichtet. Während dieses Vorgangs wird das Temperaturniveau nochmals erhöht. Anschließend wird das Kältemittel mittels eines Kondensators wieder verflüssigt und die dadurch entstandene Wärme wird an das Heizsystem abgegeben. Darüber hinaus verfügen die meisten Luft-Wasser-Wärmepumpen über einen zusätzlichen Heizstab, der bei Minusgraden oder benötigter Mehrleistung zugeschaltet werden kann. Da dies den Stromverbrauch der Wärmepumpe stark erhöht, sollte der Heizstab nicht allzu häufig genutzt werden.

Eignen sich Luft-Wasser-Wärmepumpen auch für den Altbau?

Entgegen vieler Erwartungen können Wärmepumpen durch den großen Technologiesprung der letzten Jahre auch im Altbau und Bestandsbau eingesetzt werden. Allerdings sollte sorgfältig geprüft werden, ob alle Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen Betrieb vorhanden sind. Wir beraten Sie hier gerne umfassend vor Ort!

Grundsätzlich gilt: Je höher der Dämmstandard Ihres Hauses, desto eher lohnt sich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Um Ihr Haus besonders effizient mit Wärme zu versorgen, sollte eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit möglichst niedriger Vorlauftemperatur (= Temperatur des Heizwassers) betrieben werden. Diese sollte in der Regel bei maximal 55 Grad liegen. Bei wenig gedämmten Altbauten mit einer intakten konventionellen Heizanlage (Gas), kann ein bivalentes Heizsystem die richtige Wahl sein, bei dem die Wärmepumpe Ihre bestehende Heizung ergänzt.

Hier können Sie individuell die JAZ (Jahresarbeitszahl) einer Wärmepumpe berechnen.

Ist eine Flächenheizung zwingend notwendig?

Viele Bestandsgebäude erfüllen bereits jetzt die Anforderungen für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Zwar gelten Flächenheizungen für den Einsatz von Wärmepumpen als ideal, aber diese heizen auch ohne eine Fußbodenheizung effizient. Hierfür genügen in den meisten Fällen normale, ein wenig größer dimensionierte, Heizkörper. Für den Fall, dass eine Sanierung zum effizienteren Betrieb einer Luft-Wasser-Wärmepumpe benötigt wird, ist es ist häufig ausreichend, gut dämmende Fenster und Türen einzubauen. Diese sorgen dafür, dass die Wärme besser im Haus verbleibt und dadurch kann die Vorlauftemperatur der Luft-Wasser-Wärmepumpe niedriger eingestellt werden.

Bis zu welcher Vorlauftemperatur ist der Betrieb einer Wärmepumpe sinnvoll?

Grundsätzlich gilt: je geringer die Vorlauftemperatur, desto effizienter arbeitet eine Heizung. Das gilt nicht nur für Wärmepumpen, sondern auch für konventionelle Heizsysteme wie Öl- und Gasheizungen. Die ideale Vorlauftemperatur, bei der Luft-Wasser-Wärmepumpen effizient arbeiten, liegt bei 35-50°C. Es gibt auch Hochtemperatur-Wärmepumpen, die eine Vorlauftemperatur von bis zu 75°C erreichen. Allerdings sollte bei diesen hohen Temperaturen ein Austausch alter Heizkörper und/oder eine zusätzliche Dämmung des Hauses in Betracht gezogen werden. In einigen Fällen sind Heizungen nicht optimal eingestellt und niedrigere Vorlauftemperaturen würden schon genügen, um ein Gebäude ausreichend zu beheizen.

Wo kann eine Luft-Wasser-Wärmepumpe aufgestellt werden?

Luft-Wasser-Wärmepumpen können sowohl Innen als auch Außen aufgestellt werden. Bei einer Inneneinheit, wird diese im Haus aufgestellt wird und ergänzt durch einen außen aufgestellten Verdampfer.

Die gebräuchlichste Aufstellungsform von Luftwärmepumpen ist die Außenaufstellung. Dabei kommen sogenannte kompakte Wärmepumpen zum Einsatz, die direkt im Außengerät Wärme erzeugen und diese über Zuleitungen in den Pufferspeicher im Heizraum des Hauses weiterleiten. Dies spart Platz im Aufstellungsraum, jedoch müssen laut Bauordnungen der Länder mindestens drei Meter Abstand zu benachbarten Grundstücken und zu eigenen schutzbedürftigen Räumen eingehalten werden. Ausnahmen bilden hier Hamburg und Baden-Württemberg – dort reicht ein Abstand von 2,5 Metern.

Wie laut ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?

Wärmepumpen sind mittlerweile so stark schallisoliert, dass die Lautstärke bei der Wahl des Aufstellorts nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Hinzu kommt, dass nur die Außeneinheit der Luft-Wasser-Wärmepumpen Geräusche verursacht und da diese außerhalb des Hauses platziert wird, sind sie akustisch kaum mehr wahrnehmbar.

Wir helfen Ihnen gerne

Sie haben Fragen zu Wärmepumpen, Photovoltaik-Systemen oder unseren weiteren Leistungen? Wir helfen Ihnen gerne weiter!



Gayamo Ehrler

Leiter Wärmetechnik

info@gexx-aerosol.com

Was kostet eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und welche Förderungen gibt es?

Die Anschaffungs- und Installationskosten einer Luft-Wasser-Wärmepumpe liegen zwischen 25.000 und 35.000€. Wenn Sie jedoch die staatlichen Förderungen in Ihre Kalkulation mit einbeziehen, werden diese Kosten erheblich reduziert. Luft-Wasser-Wärmepumpen gehören zu den förderfähigen Heizsystemen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Es gibt folgende Förderoptionen:

  • 25 % bei Neuanschaffung einer Wärmepumpenheizung
  • 35 % bei Neuanschaffung einer Wärmepumpe, wenn Sie vorher eine Ölheizung hatten
  • 35 % beim Tausch der alten Gasheizung (mind. 20 Jahre alt) oder einer Gasetagenheizung gegen eine neue Wärmepumpe
  • zusätzlich 5 % wenn die Wärmepumpe mit einem natürlichen Kältemittel betrieben wird

Wichtig ist, dass Sie den Förderantrag vor Kauf und Installation beim BAFA stellen. Wir unterstützen Sie gerne mit unserem Fördermittelservice bei der Beantragung der Förderung.

Welche Vor- und Nachteile hat eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?

Vorteile Nachteile
Unabhängigkeit gegenüber steigenden Öl- und Gaspreisen Effizienz etwas geringer als bei Erdwärme- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen
Geringere Betriebskosten als bei herkömmlichen Heizsystemen, insbesondere wenn der Betriebsstrom mittels einem PV-System erzeugt wird Höhere Stromkosten als andere Wärmepumpenarten
Umweltfreundliches Heizsystem
Bis zu 40 % staatliche Förderung
Sehr flexibel bei Platzbedarf und Standort
Nutzung kostenloser Umweltwärme

Fazit: Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist ein zukunftssicheres Heizsystem mit hoher staatlicher Förderung

Mit dem Einsatz einer Luft-Wasser-Wärmepumpe entscheiden sie sich dazu, CO2-neutral zu heizen und machen sich gleichzeitig unabhängig von fossilen Brennstoffen. Moderne Luft-Wasser-Wärmepumpe sind mittlerweile auch sehr gut in Altbauten einsetzbar, die nicht dem Neubaustandard entsprechen. Die Installation ist sehr einfach, da sie im Gegensatz zu Erdwärme- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen ohne Baugenehmigungen und Bauarbeiten, wie Bohrungen etc., aufgestellt werden können. Das wiederum führt sich vergleichsweise geringen Anschaffungs- und Installationskosten.

Sollten Sie sich für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe entscheiden, dann ist die Installation durch einen Fachmann unabdingbar. Selbiger hilft Ihnen bei der Suche nach dem idealen Aufstellort und kümmert sich um alle Anforderungen, die für die Nutzung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe wichtig sind. Somit profitieren Sie von allen Vorteilen, die Luft-Wasser-Wärmepumpen zu bieten haben und werden mit einem modernen und effizienten Heizsystem belohnt.

Sie möchten sich individuell und ausführlich beraten lassen? Dann senden Sie uns gerne eine Anfrage und wir kümmern uns individuell um Ihr Anliegen! Bei uns bekommen Sie alles aus einer Hand – Strom, Wärme und Mobilität.