Ingenieure und Techniker der Gexx aeroSol GmbH aus Wildau bei Berlin haben für die Technische Universität Braunschweig ein zukunftsweisendes Photovoltaik-Projekt mit einer Gesamtleistung von rund 750 kWp realisiert. Installiert wurden insgesamt neun einzelne Photovoltaik-Anlagen, davon acht im Braunschweiger Stadtgebiet und eine in der Nähe des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg.

Mit der Erzeugung von 534 Megawattstunden elektrischer Energie spart die TU Braunschweig jährlich rund 100.000 Euro Energiekosten ein. Der erzeugte Strom wird dabei weder ins öffentliche Stromnetz eingespeist, noch zwischengespeichert: „Die 180 Gebäude der Universität sorgen für eine hohe Dauergrundlast und somit für eine einhundertprozentige Eigenstromnutzung. Die neun Anlagen sind an das universitätsinterne Niederspannungsnetz angeschlossen und werden über ein internes Netzwerk überwacht.“ erläutert Corvin Ilchmann, zuständiger Projektleiter bei Gexx aeroSol. Zusammen vermeiden die Photovoltaik-Anlagen jährlich rund 325 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen und leisten einen wertvollen Beitrag für einen CO2-neutralen und energieeffizienten Campus.

Das ehrgeizige Projekt mit einem Investitions-Volumen in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro wurde im Zeitraum von Mai 2019 bis August 2020 umgesetzt. Mehr als 2.500 Photovoltaik-Module auf etwa 4.000 m² Dachfläche sowie 25 Photovoltaik-Wechselrichter hat Gexx aeroSol insgesamt montiert. Dabei stellte das Niedersächsische Forschungszentrum (NFF) aufgrund seiner räumlichen Dimensionen und der Nähe zum Flughafen die größte Herausforderung dar. Hier wurden spezielle reflexionsarme Module mit sogenanntem Prismenglas vom deutschen Hersteller Luxor zum Einsatz gebracht, um den ein- und ausgehenden Flugverkehr nicht zu blenden.

„Eine weitere große Herausforderung bestand darin, bei einzelnen Gebäuden das bestehende Blitzschutz-Konzept zu überarbeiten.“, berichtet Axel Ferchland, Montage-Leiter und Logistik-Koordinator bei Gexx aeroSol. „Im Fall von Gebäuden mit Blitzschutz-Klasse 1 mussten umfassende Anpassungen beim Blitzschutz vorgenommen werden, da hier eine besonders hohe Einfang-Wahrscheinlichkeit von mindestens 98 Prozent sicherzustellen ist.

“Angesichts der Vielzahl verschiedener Objekte und der hohen technischen Komplexität waren zeitweise bis zu 30 Spezialisten von Gexx aeroSol und TU Braunschweig gleichzeitig vor Ort aktiv. „Ich bin stolz auf unser Team und freue mich, dass wir das Projekt wie geplant zum Erfolg führen konnten“, so Ferchland. Kompetenz und Diversität wird bei Gexx aeroSol großgeschrieben: Das Unternehmen beschäftigt überproportional viele junge Menschen und viele mit Migrationshintergrund, die ihre individuellen Stärken gerade bei anspruchsvollen und innovativen Projekten im Bereich der Erneuerbaren Energien voll zur Entfaltung bringen.

Die Errichtung der neuen PV-Anlagen wurde vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und vom Land Niedersachsen durch das Ministerium für Wissenschaft und Kultur zu 100 Prozent gefördert. Im nächsten Schritt sollen die bei der Projekt-Umsetzung gewonnen Erfahrungen in weitere Vorhaben zur Erzeugung von nachhaltigem Sonnenstrom einfließen. Bis zum Jahr 2022 ist der Bau von drei weiteren Anlagen am Campus Nord geplant.